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Spaziergang/ Nordend

 „Wir schlendern dort entlang, wo sich hippe Cafés, Fine Dining, Szene-Treff und feinste Pizza aneinanderreihen.“

Wir fahren aus der Innenstadt ins Nordend – natürlich nicht mit dem Auto, denn Parkplätze sind hier zwischen schmucken Altbauten, begrünten Alleen und Vorgärten umkämpfte Mangelware. Wir nehmen stattdessen die Straßenbahnlinie 12 (wahlweise auch die 18). Von der Konstablerwache aus geht es die Friedberger Landstraße hoch vorbei am Hessendenkmal, am Bethmannpark und am Chinesischen Garten bis zum Friedberger Platz, wo sich an sonnigen Freitagen der Wochenmarkt ab 17 zur feuchtfröhlichen Freiluft-Party verwandelt. Von hier aus schlendern wir zu Fuß weiter gen Norden, bis wir rechter Hand Phoenix Flowers (1) erreichen. Eigentlich gibt’s hier nichts, was man wirklich braucht. Dafür aber außergewöhnliche Blumen und unkonventionelle Sträuße, die man unbedingt haben möchte. Und so gehen auch wir nicht mit leeren Händen weiter, sondern lassen uns stattdessen von Inhaberin Kim Phung Thai ein Gesteck zusammenstellen, das in seiner gekonnten Melange aus Schlichtheit und Handwerk mehr als Kunstwerk denn als bloße Zierde für den Esstisch daherkommt.   

Mit Blumen im Gepäck ziehen wir weiter bergauf und mitten durch das junge kulinarische Zentrum der Friedberger rund um den Matthias-Beltz-Platz, wo sich hippe Cafés, Fine Dining, Szene-Treff und feinste Pizza aneinanderreihen, bis wir die Rohrbachstraße erreichen, in die wir nach rechts abbiegen.  

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Wer gute Augen hat, kann von der Kreuzung aus bereits rechts das kleine schwarze Schild mit weißer Schrift sehen: „Brot“ steht da. Bevor man das entdeckt, sieht man meist bereits eine lange Warteschlange unter dem Schild stehen, denn hier befindet sich eine der besten und ganz sicher stylishsten Bäckereien der Stadt, die ouwe Sauerteigbäckerei (2). In dem kleinen Verkaufsraum mit offener Backstube konzentrieren sich Eike Becher und Marius Hörle auf das Wesentliche: gutes Brot ohne Schnickschnack. Spezialisiert haben sich die beiden Quereinsteiger auf eine kleine, aber feine Auswahl von Backwaren auf der Basis von Sauerteig. Nach ein paar geduldigen Minuten in der Schlange wollen wir uns den Klassiker, ein großporiges Weizenbrot à la „Tartine Bread“ mit saftiger Krume und knuspriger Kruste nicht entgehen lassen und ergattern zudem den letzten Zimtknoten des Tages. Neben dem sieben Varianten umfassenden Brot-Sortiment gibt es auch gehaltvoll-süße Brioches und für uns eine herzhaft-luftige Focaccia mit Ochsenherztomate und grünem Pesto als Proviant auf die Hand. Denn bis zu unserem nächsten Ziel ist es ein kleiner Spaziergang.

 

Wir folgen der Rohrbachstraße Richtung Günthersburgpark, wo wir uns am Vorplatz des Parkeingangs wieder rechts halten und der Hartmann-Ibach-Straße folgen, die schließlich zur Wiesenstraße wird. Unser Ziel: Wiesen Vintage (3). Wer in der Ecke wohnt, kennt den kleinen Laden und ist sicher schon mal an dem kleinen Schaufenster stehen geblieben, um die Schätze aus den 1950er- bis 1970er-Jahren zu bestaunen, die Inhaberin Stella Habus gekonnt in Szene setzt. Eigentlich sind wir nur auf der Suche nach ein paar Wohnaccessoires und Dekoartikeln. Doch wer hier wie wir als Vintage-Fans anfängt zu stöbern, findet sich schnell mit der Frage konfrontiert, wie man bloß all die Kleidung und den Schmuck, die Kleinmöbel und Kommoden nach Hause transportieren soll, die man hier am liebsten direkt einpacken würde. Da wir ja zu Fuß unterwegs sind, verschieben wir den Großeinkauf. Stattdessen gehen wir weiter auf der Wiesenstraße, bis wir wenig später auf die Berger Straße treffen, der wir nach unten, also zurück gen Innenstadt, folgen.  

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Auf dem Weg gibt’s wie immer auf der Berger einiges zu entdecken, vor allem in puncto Gastronomie, von echter neapolitanischer Pizza über feinste Falafeln bis zum besten Adana-Sandwich der Stadt. Kurz nach dem Überqueren der Höhenstraße erwartet uns Buch & Wein (4). Der Laden hält, was der Name verspricht: Hier bieten Timo Wiegand und sein Team eine sorgfältige Auswahl von Büchern und Wein. Das Angebot reicht von niveauvoller Gegenwartsliteratur, außergewöhnlichen Kinder- und Jugendbüchern und einem breiten Spektrum an Koch- und gesellschaftspolitischen Sachbüchern bis hin zu einer gekonnt ausgesuchten Auswahl handwerklich hergestellter Weine. Kleiner Freizeittipp am Rande: Im Hinterhof hat Wiegand kürzlich einen kleinen Veranstaltungsraum mit kleiner Bar ausgebaut, in dem unter meterhohen Decken und auf selbstgebauten Möbeln sitzend, regelmäßig Lesungen und anderweitiges Kulturprogramm stattfindet. Bepackt mit Blumen, Brot und einem Mosel-Riesling aus Wiegands Sortiment machen uns auf in Richtung Merianplatz. Doch weit kommen wir nicht. Nur ein paar Meter weiter bleiben wir für einen wirklich letzten Stopp bei Mi.na  hängen, einer kleinen Boutique, zu der genau genommen auch das benachbarte Number Seven gehört. Zusammen bilden die beiden Geschäfte von Jasmina Bogdan und Andy Bule eine echte Shopping-Institution auf der Berger Straße. Bule, der für das Mi.na (5) zuständig ist, bietet hier Kleidung, Schuhe und Accessoires an und setzt bei der Auswahl auf nachhaltig produzierende Labels. Da wir beim Stöbern die Zeit aus den Augen verloren haben, heißt es nun: schnell den Heimweg antreten, um Blumen und Brot noch frisch nach Hause zu bekommen.  

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