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Endstation Hauptbahnhof Südseite - Ein biographischer Spaziergang im Frankfurter Bahnhofsviertel
In den 60er und 70er Jahren bot das Frankfurter Bahnhofsviertel vielen Gastarbeiter*innen ein Stück Heimat. Der biografische Spaziergang mit Martha Prassiadou lädt zu einer Reise durch über 60 Jahre Einwanderungsgeschichte ein – erzählt aus Sicht einer stolzen Migrantin der zweiten Generation. Am Ende der Führung erhalten alle Teilnehmenden einen kleinen Edelstein. Weggehen und Ankommen Die negative Erzählung des Frankfurter Bahnhofsviertels ist bekannt. Doch es gibt auch eine andere, positive Erzählung, die (fast) nur diejenigen kennen, die sie erlebt haben. Nach dem zweiten Weltkrieg hat Deutschland Arbeitskräfte gebraucht, um das Land aufzubauen. 1955 haben sich die ersten angeworbenen Gastarbeiter*innen aus Italien im Frankfurter Bahnhofsviertel niedergelassen. Nach und nach folgten Menschen, meist Männer, aus Spanien (1960), Griechenland (1960), Türkei (1961), Portugal (1964) und Ex-Jugoslawien (1968). Die Geschichte der Gastarbeiter*innen in Frankfurt, ist fest mit dem Frankfurter Hauptbahnhof verwurzelt, denn dieser fungierte als zentraler Treffpunkt, wenn das Heimweh zu groß wurde. Annährung und Abgrenzung Die Anwerbung ausländischer Arbeitnehmer*innen ist ein vernachlässigtes Kapitel deutscher Einwanderungspolitik. Der italienische Gastarbeiter, Giuseppe Bruno, der Anfang der 60er Jahre nach Frankfurt kam, hat 2001 der Stadt Frankfurt vorgeschlagen, ein Denkmal auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs zu errichten, um die Leistungen der Gastarbeiter*innen zu würdigen. Diese Initiative entfachtet einen großen Streit zwischen der Deutschen Bahn und Stadt Frankfurt. Stolpersteine und Edelsteine Heute sind Migrant*innen aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel nicht wegzudenken. 60 % der Einwohner*innen haben eine Migrationsbiographie. Viele deutsche Einwohner*innen sind weggezogen und es gibt kaum noch ein Geschäft, das sich in deutscher Hand befindet. Auch die Grundschule, die sich damals mitten im Rotlichtmilieu befand, wird hauptsächlich von Kindern mit Migrationsbiographie besucht. Erleben Sie die gelebte internationale und diverse Geschichte des Frankfurter Bahnhofsviertels aus einer migrantischen Perspektive und tragen Sie durch eigene Impulse zu einer spannenden Stadtteilführung, bei.
Endstation Hauptbahnhof Südseite - Ein biographischer Spaziergang im Frankfurter Bahnhofsviertel
9.7. 17.30–19.00 Uhr / Frankfurter Stadtevents
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