© Birgit Hupfeld
Morgen ist (vorläufig) immer da
Die Selbsthilfeseite WikiHow verspricht ihrer Community schnelle und einfache Lösungen für nahezu jedes Problem: Wie esse ich ein Eis? Wie strafe ich jemanden mit dem bösen Blick? Wie finde ich einen Sugar Daddy? Kein Problem kann so groß sein, dass es nicht in wenigen, gut erklärten Schritten gelöst werden kann. Aber kann eine Internetseite auch dabei helfen, sich zu verlieben? Menschliche Nähe herzustellen? Die Protagonistin in Morgen ist (vorläufig) immer da versucht genau das – während sie selbst allein in ihrer Wohnung vor dem Computer sitzt, tippt sie ihre Fragen ein: Wie kommuniziere ich online? Wie erkenne ich, dass ich verliebt bin? Wie lerne ich zu warten? Wie manipuliere ich? Und die Plattform antwortet, gibt Anleitungen für erste Dates, interessante Gesprächsinhalte, optimale Umarmungen und perfekte Spaziergänge. Immer weiter steigert sich die junge Frau in die Ratschläge hinein, die ihr ein Gefühl von Sicherheit im Umgang mit der Welt geben. Doch auf der anderen Seite der virtuellen Perfektion steht die radikale Einsamkeit, das Scheitern am Zwischenmenschlichen und der Moment der Leere, wenn der Computer herunterfährt, der Bildschirm schwarz wird und sich die Idee der großen Liebe im Nichts auflöst.
Morgen ist (vorläufig) immer da
18.1., (Premiere), 16.00 Uhr, 25.1. 15.00 Uhr / Schauspiel Frankfurt
Schauspiel Frankfurt
Innenstadt, Neue Mainzer Straße 17
Willy-Brandt-Platz